Chronik
Abteilung Wiechs

Vom Löschzug zu Abteilung

1870
Es wurde die erste Freiwillige Feuerwehr in Wiechs gegründet und eine Feuerspritze zum Preis von 1396 Gulden beschafft. Jedes Mitglied war verpflichtet, die Dienstkleidung selbst zu stellen, während Helm, Gürtel, Rettungsseil und Beil zur Verfügung gestellt wurden. Kurz nach ihrer Gründung rückte die Feuerwehr Wiechs mehrmals zur Brandbekämpfung in Nachbargemeinden aus.

1873
Der Feuerwehr wurde eine Musikabteilung angegliedert. Zu deren Finanzierung, wurde versucht, über eine Lotterie die benötigten Gelder hereinzubekommen.

1885
Im April besuchte man das Feuerwehrfest in Fahrnau, wobei aus der Corpskasse jedem Mann 1 Liter Bier bezahlt wurde.

1893
Bei der Generalversammlung beschloß man mit großer Mehrheit, daß Wehrmänner ab dem 50. Lebensjahr keinen aktiven Dienst mehr zu leisten brauchen.

1895
Am 22.Juli feierte man das 25-jährige Jubiläum. Am Vormittag zeichnete Oberamtmann Dr.Nieser vom Bezirksamt Schopfheim 10 Mitglieder der Feuerwehr Wiechs mit dem Großherzoglichen Ehrenzeichen für 25jährige Dienstzeit aus. Am Nachmittag fand ein Festzug statt, an dem sich 22 Vereine aus der Umgebung beteiligten.

1917
Am 29.Juli schlug der Blitz in das Anwesen von Gustav Meier, Haus Nr.19. Sofort stand der ganze Dachstuhl in Flammen. Da sehr viele Männer aus dem Dorf zum Kriegsdienst eingezogen waren wurden die Wassereimer von Frauen und Kindern gereicht. Das Anwesen brannte jedoch, trotz aller Löschversuche, bis auf die Grundmauern nieder.

1922
Am 26. Februar bezog die Feuerwehr das von der Gemeinde neu erstellte Spritzenhaus beim Farrenstall.


1930
Am 29. Juli in der Zeit von 9 bis 12 Uhr tobte über Wiechs ein furchtbares Unwetter. In kürzester Zeit schossen Sturzbäche die Strasse herunter, überschwemmten Höfe, Scheunen und Keller. In der Bachtalstrasse errichteten die Anwohner gegen die andringenden Wassermassen Barrikaden aus Baumstämmen und anderem Material. Beim Anwesen des Landwirts Wilhelm Dietsche wurde eine Erdmasse von ca. 300 Kubikmeter den Berg hinabgeschwemmt.

1938
Die Gemeinde begann in diesem Jahr mit dem Bau des Brandweihers in der Bachtalstrasse.

1941
Am 22. Februar wird Leopold Stocker zum Wehrführer gewählt.

1944
Bedingt durch den 2. Weltkrieg waren sehr viele Männer aus dem Dorf an der Front , so daß aus der personellen Notsituation zur Bildung einer Hilfsfrauengruppe aufgerufen wurde, wozu sich etliche jüngere Frauen meldeten.

1945
Am 26. Mai brach in der Scheune des Landwirts Karl Geiger ein Brand aus, welcher auch auf das Wohnhaus übergriff. Dank des schnellen Einsatzes der Wehr ( innerhalb von 5 Minuten ) konnte das Wohnhaus soweit gerettet werden, das es weiter bewohnt werden konnte.

1950
Am 5. Januar traf der Tragkraftspritzenanhänger mit der TS 8/8 ein und die Feuerwehr nahm den Proben und Ausbildungsbetrieb mit der neuen, motorisierten Spritze auf.

1953
Im Hause von Wilhelm Notter kam es zu einem Gasflaschenbrand. Die Feuerwehr war jedoch schnell zur Stelle, so daß der Brand gelöscht werden konnte, bevor größerer Schaden entstand.

1957
Am 17. Mai brach Mittags um 12 Uhr im Anwesen des Landwirts Albert Hagist ein Brand aus. Die Feuerwehr und die Überlandhilfe aus Schopfheim waren rasch im Einsatz, dadurch konnte das Feuer auf das Wohnhaus beschränkt, und so eine mögliche Katastrophe im verwinkelten und zusammengebauten Dorfkern vermieden werden .

1962
Die Wehr nahm am 100-jährigen Jubiläum der Feuerwehr Schopfheim teil und beteiligte sich mit einer Löschgruppe erfolgreich an den Wettkämpfen zum Erwerb des Badischen Feuerwehr Leistungsabzeichens in Bronze.

1963
Die Gemeinde beschaffte eine Anhänge-Leiter AL 18 mit 18 Metern länge für die Feuerwehr.

1967
Während der Eröffnung der Wiechser Buurefasnacht am 9. Februar traf das neue Feuerwehrfahrzeug LF 8 ein, das an diesem Tag von einigen Kameraden bei den Magirus-Werken in Ulm abgeholt wurde.

1969
Am 5. Mai wurde die Feuerwehr zu einem Einsatz der Feuerwehr Schopfheim hinzugezogen, bei dem es darum ging, Giftige Chemikalien unschädlich zu machen, die in der damaligen Mülldeponie von Schopfheim abgelagert wurden.

1970
Vom 25.-27. Juli feierte die Feuerwehr Wiechs ihr 100-jähriges Bestehen mit einem großen Fest unter Beteiligung zahlreicher Feuerwehren aus dem Landkreis und großem Anteil der Bevölkerung. In diesem Jahr wurde auch die Jugendfeuerwehr gegründet, der 9 Jugendliche aus dem Dorf beitraten. Am 31. Juli wurde die Feuerwehr Wiechs zur Verstärkung bei der Bekämpfung eines Großbrandes in der Weberei Fahrnau alarmiert.

1971
Am 18. August stand gegen 22 Uhr der große Ökonomieteil des Landgasthofes zur Krone in hellen Flammen die Feuerwehr Wiechs rückte aus, um gemeinsam mit den Feuerwehren aus Schopfheim und Langenau den Brand zu bekämpfen. Das Übergreifen des Feuers auf das Wohn- bzw. Gasthaus konnte verhindert werden .

1973
Anfang des Jahres erhielt die Feuerwehr einen VW-Bus als Mannschafts-Transportwagen und hat somit zwei Fahrzeuge.


1975
Da am 1. Januar die Gemeindereform in Kraft trat, verlor Wiechs und somit auch die Freiwillige Feuerwehr ihre Selbständigkeit und wurde mit diesem Tag aus Löschzug Wiechs Teil der Gesamtfeuerwehr Schopfheim. Am 19. April wurde der Löschzug zur Bekämpfung eines Waldbrandes im Stadtwald am Entegast hinzugezogen. Am 24. November wurde der Löschzug um 3 Uhr zur Verstärkung der Löscharbeiten an der früheren Sägehalle eines ehemaligen großen Sägewerks in Schopfheim alarmiert.

1978
Am 3. Juni erwarb eine Gruppe des Löschzugs bei Wettkämpfen in Kleinkems das Feuerwehrleistungsabzeichen für Baden Württemberg in Bronze. Am 9. September war im dichten Nebel bei Gersbach ein Sportflugzeug abgestürzt, bei dem der bekannte Schauspieler Jürgen Feindt ums Leben kam. Zur notwendig gewordenen Suchaktion rückte der Löschzug Wiechs mit 18 Mann und 2 Fahrzeugen aus.

1979
Am 21. Juli erwarben 11 Kameraden in Weil am Rhein das Silberne Feuerwehrleistungsabzeichen, welches einige Zeit später mit einem Kameradschaftsabend gefeiert wurde. Nach einem Unwetter waren in Schopfheim und Fahrnau zahlreiche Keller überflutet, die von der Feuerwehr leergepumpt wurden.

1980
Am 1. Januar konnte nach langer Zeit des Suchens und Wartens im ehemaligen Rathaus ein Mannschafts-und Unterrichtsraum bezogen werden.

1981
Am 27. Juni wiederholt die Gruppe von 1979 die Prüfung zum Silbernen Leistungsabzeichen in Hammereisenbach und erringt am 22. August in Tuttlingen, als erste Gruppe der gesamten Feuerwehr Schopfheim, das Feuerwehrleistungs-abzeichen für Baden Württemberg in Gold.

1986
Am 8. September war ein Einsatz der Feuerwehr bei einem Verkehrsunfall mit einer landwirtschaftlichen Zugmaschine notwendig. Am 25. September wurde der Löschzug zu einem Brand in der Firma Hanf-Union in Schopfheim hinzu alarmiert.

1988
In diesem Jahr hatte der Löschzug 16 Einsätze zu bewältigen. Neben kleineren Vorkommnissen, wie Ölspuren, PKW-Bränden und etlichen Fehlalarmen, rückte der Löschzug als Verstärkung zu 3 Großbränden in Schopfheim aus.

1989
Das Einsatzjahr begann am 12. Januar mit einem Brand in einer Holzbalkendecke unter einem undichten Kachelofen, setzte sich mit einigen Fehlalarmen und kleineren anderen Einsätzen fort, um am 16. August nach einem schweren Gewittersturm seinen Höhepunkt in vielen Einsätzen mit umgestürzten Bäumen und auf abgedeckten Dächer im ganzen Dorf zu erreichen und am 25. November mit einem Kaminbrand nach 18 Einsätzen zu enden. Eine weitere Wettkampfgruppe errang am 10. Juni in Bräunlingen das Feuerwehrleistungsabzeichen in Gold. Am 18.-19. November begaben sich 20 Kameraden auf große Fahrt nach Heimenkirch/Allgäu, um dort das bayrische Feuerwehrleistungsabzeichen in Bronze zu erwerben

1991
Nach einem Brandeinsatz am 17. Dezember in der Dinkelbergstrasse mußten die zur Verstärkung angerückten Kameraden der Abteilung Stadt einige Stunden in Wiechs abwarten, bis die durch gefrierenden Regen spiegelglatten Strassen wieder aufgetaut waren. Nur wenige Tage später unterstütze die Abteilung Wiechs von morgens um 3 Uhr bis nachmittags um 14 Uhr die Abteilung Stadt an 13 Einsatzstellen im Stadtteil Fahrnau beim auspumpen von Kellern. Am selben Tag um 15.17 Uhr wurde die Abteilung zu einem brennenden Advendskranz ins Markus-Pflügerheim alarmiert.

1992
Am 25. Juni traf der neue Mannschaftstransportwagen ein. Zu dessen besseren Unterbringung wurde neben dem bestehenden Gerätehaus eine neue Garage gebaut.

1993
Beim Brand des Pfluggebäudes in Schopfheim am 30. Juni war die Abteilung mit beiden Fahrzeugen und 24 Mann im Einsatz. Durch den Brand in einem Mülleimer am 28. Dezember waren die Räume in einem Untergeschoss des Markus-Plügerheimes stark verqualmt. Aus diesem Grund mußte eine vermißte Person gerettet werden.

1994
Eine Gruppe der Abteilung reiste für eine Woche nach Sizilien und besuchte die Heimat unseres Rechners Leo Gentili. Am 14. Juli schlug ein Blitz in die Fernsehanlage des Gästehauses" Brunhilde ". Den daraus entstandenen Schwelbrand löschte die Abteilung gemeinsam mit der angerückten Abteilung Stadt. Am 17. Juli brannte beim Eintreffen der Feuerwehr in der Bachtalstrasse 44 eine ausgebaute Laube an der Rückseite des Gebäudes. Nur durch den energischen Einsatz der Abteilung konnte ein Übergreifen des Feuers auf das gesamte Gebäude verhindert werden.

1995
Am 26. Januar fegte ein Sturm durch das Dorf so das an 10 verschiedenen Stellen Dächer gedeckt und Bäume beseitigt werden mußten. Am 7. September stürzte im Erlenweg ein Baukran beim Abbau um. Dabei kam ein Arbeiter ums Leben. Vom 8.- 11. September feierte die Abteilung Wiechs ihr 125- jähriges Jubiläum. Auch die Jugendfeuerwehr konnte auf 25- jähriges Bestehen zurückblicken.

1996
Am 10. Mai wurde anlässlich der 125. Jahrfeier der FFW Dossenbach am Festumzug mit der alten Spritze teilgenommen. Am 20. Juli wurde ein Kameradschaftsabend mit offenem Feuer, Spanferkel,Steak, Grillwürsten und anderen kulinarischen Leckerbissen bis spät in die Nacht gefeiert. Leider wurde auch Wiechs von einem Brandstifter der seit längerm schon sein Unwesen trieb nicht verschont. So kam es am10. August zu einem Großbrand eines Bauernhofes im Lindenweg, dem das ganze Gebäude zum Opfer fiel.

1997
Am 9. März wurde von den Wiechser Vereinen ein Bazar zugunsten krebskranker Kinder veranstaltet. Die Abteilung beteiligte sich mit einem Flohmarkt und dem Verkauf von selbsthergestellten Nistkästen. Vom 28. Mai-1. Juni fuhren einige Kameraden zum Wildwasserfahren nach Frankreich in die Ardeche Am 5. Sptember wurde ein Fahrzeugbrand gelöscht. In einer Gemeinderatsitzung am 6. Oktober in Schopfheim wurde einstimmig für die Neubeschaffung eines LF 8 für die Abteilung Wiechs gestimmt.

1998
Nach einem Sturm am 4. Januar mussten an vier Einsatzstellen Dachziegel erneuert werden. Am 20. März war ein Pkw-Brand zu löschen. Im Markus-Pflüger-Heim brannte am12. Mai eine Matratze, ausgelöst durch einen Kurzschluss in der elektrischen Bettenrostverstellung.Brand wurde mit Kübelspritze gelöscht. Am 19. Juli wurde anlässlich des Landesfeuerwehrtages in Freiburg am historischen Handdruckspritzenwettbwerb teilgenommen. Endlich am13. Oktober wurde das neue LF 8/6 bei der Fa. Ziegler in Giengen an der Brenz abgeholt. Während sich die meisten Kameraden bei einem 2- tägigen Ausflug vom 17.-18.Oktober in Zermatt erholten, mussten die Daheimgebliebenen einen Mülleimer im Markus-Pflügerheim löschen. Am Silvesterabend brannte nochmals ein Mülleimer im Markus-Pflügerheim, der ebenfalls schnell gelöscht werden konnte.

1999
Am 20. Februar während des Aufbaus des Scheibenfeuers wurde die Abteilung Wiechs zu einem Hochwassereinsatz nach Schopfheim gerufen. Bei diesem "Jahrhunderthochwasser" mussten an 15 Einsatzstellen die Keller ausgepumpt werden. Darunter befand sich auch das Kreiskrankenhaus in Schopfheim. Der Einsatz dauerte von Samstag 11.30 Uhr bis Sonntag 02.00 Uhr. In den Monaten April und Mai wurde in Zusammenarbeit mit den anderen Vereinen der Hohe - Flum Turm renoviert. Am 13. Juni veranstalteten wir eine Tag der offenen Tür, wobei auch unser neues LF 8/6 offiziell eingeweiht wurde.