Meldung

Defekt mit Gefahrenpotenzial


Ein Defekt mit Gefahrenpotenzial


GERSBACH. Die Gersbacher Feuerwehr ist in Sorge, denn einer ihrer Löschwasserzugänge ist derzeit nicht verfügbar. Es handelt sich um den Mühlebach auf dem Bühl, der mit Hilfe einer einfachen technischen Vorrichtung gestaut werden kann und der Wehr im Brandfall als Wasserreservoir dient. Doch diese Stauvorrichtung ist defekt. Im September 2016 gab es deswegen einen Vorort-Termin mit der Stadt. Am Freitag meldete das Tiefbauamt der Stadt, dass der Defekt repariert werde, sobald es die Witterung zulässt.

"Das ist für uns eine gute Nachricht, denn die Stellfalle ist für die Wasserversorgung der Gersbacher Wehr unentbehrlich", sagte Abteilungskommandant Benjamin Ühlin gestern gegenüber der Badischen Zeitung, nachdem er von der Nachricht der Stadt erfahren hatte. Aufgefallen war der Defekt im Mai vergangenen Jahres bei einer Übung. Der Ausfall des Wasser aus dem Mühlebach stelle, so Ühlin, im Ernstfall ein erhebliches Risiko dar. Der Mühlebach sei das einzige von der Wasserversorgung unabhängige System in Gersbach. Zwar habe man mit dem Hydrantennetz im Ort, den Löschteichen und den Wasservorräten in den beiden Löschfahrzeugen – insgesamt 5000 Liter – eine gewisse Sicherheit. In oder nach trockenen Sommern reiche dies aber nicht aus. Auch der Schlauchwagen aus Schopfheim, der den Gersbachern im Ernstfall zu Hilfe eilt und der es ermöglicht, eine Wasserleitung auch zu weiter entfernten Einsatzorten zu legen, könne nicht die Lösung sein. "Bis der Schlauchwagen da ist, dauert es zu lange."

Um eine aufwändige Reparatur handle es sich bei der Konstruktion am Mühlebach nicht. Die Stauvorrichtung besteht aus einer Stellfalle: Ein Brett wird herabgelassen und trifft am Grund des Bachs passgenau auf eine Schiene (Querlager). "Das Problem ist, dass das Querlager vom Bach über die Jahre unterspült worden ist, sodass das Wasser nun unten hindurch fließt." Ein zweites Problem der Feuerwehr mit der Entnahmestelle Mühlebach könnte sich ebenfalls in Luft auflösen. Die Feuerwehr klagt über Parker, die mit ihren Fahrzeugen unzulässigerweise die Zufahrt zum Bach versperren würden. Bei den Parkern handle es sich vorwiegend um Gäste eines nahe gelegenen Gasthauses, dessen Parkplatz an die Zufahrt angrenzt, erklärt Benjamin Ühlin. Ein Hinweisschild mit der Aufschrift "Löschwasserentnahmestelle", das die Wehr an einer Laterne beim Parkplatz angebracht hatte, zeigte kaum Wirkung. Nun weist ein amtliches Verkehrsschild auf das Parkverbot an dieser Stelle hin. Ob es etwas ausrichten wird, bleibe abzuwarten, so Ühlin. Cornelia Claßen, Leiterin der Fachgruppe Ordnung, Verkehrswesen und Naturschutz bei der Stadt Schopfheim, sagt dazu: "Die Stellfläche soll freigehalten werden. Wenn da jemand steht, kann die Feuerwehr das anzeigen."